News

Zur Person:
Philipp Merkl (Dr. rer. nat.)
Promotionsabschluss: 11.11.2013
RIGeL Section: Cellular Biochemistry and Biophysics
Titel der Doktorarbeit: Comparative studies on elongation and termination of the three RNA polymerases from S. cerevisiae in vitro
Derzeitige Position: Post-Doctoral Fellow am Department of Microbiology and Immunobiology der Harvard Medical School/ Harvard University in Boston, USA


Philipp Merkl ist RIGeL Absolvent und schloss seine Promotion erfolgreich im November 2013 in Regensburg ab. Seit Januar 2015 ist er in Übersee und arbeitet als Postdoctoral Fellow im Labor von Prof. Dr. David Knipe am Department of Microbiology and Immunobiology an der Harvard Medical School in Boston. Die Harvard Medical School ist eines der führenden Institute im Bereich der Lebens­wissen­schaften. Zwischenzeitlich blieb Philipp als PostDoc am Lehrstuhl für Biochemie III weiter beschäftigt.

Dass er nun bei David Knipe im Labor arbeitet, hat Philipp nicht dem Zufall überlassen. Bei der Suche nach einer geeigneten Folgeanstellung fokussierte er sich auf die möglichen Zielländer USA, England und Schweiz. Damit entschied er sich bewusst für den internationalen Arbeits­markt. Auch war ihm klar, dass er sich weiterhin in der Grundlagen­for­schung betätigen wolle, dies aber auf einem Gebiet mit mehr unmittelbar medizinischer Relevanz. Letztlich habe er sich einfach sehr viele Webseiten von für ihn interessanten Arbeitsgruppen angesehen und Publikationen gelesen. Final habe er sich bei zwei Arbeitsgruppen beworben und auch zwei Angebote erhalten. Die endgültige Entscheidung fiel aber erst nach einem Besuch der Labore vor Ort und nach Gesprächen mit den zwei Professoren.

Philipp forscht heute an der angeborenen Immunantwort nach viraler Infektion. Damit betreibt er nach wie vor Grundlagenforschung, wobei seine Ergebnisse heute  relevant für die anwendungsorientierte Forschung sind wie z.B. für die Entwicklung von Impfstoffen oder Antiviralen Medikamenten. Mit seinem Promotionsthema habe dies wenig zu tun, dennoch koenne er viele der bisher gelernten Methoden weiter anwenden und lerne ein breites Spektrum neuer Methoden hinzu.

Dass konkrete Bausteine des RIGeL Curriculums ihm bei seiner jetzigen Tätigkeit geholfen haben, könne er nicht bestätigen. Dennoch ist Philipp überzeugt, dass die Organisations­tätigkeiten im Rahmen der RIGeL Gruppen (Summer Schools, Einladung von Sprechern etc.) sowie die regelmäßige Präsentation von Vorträgen und Postern seine diesbezüglichen Fähigkeiten verbessert haben und einen positiven Effekt auf seine persönliche Entwicklung hatten. Laut Philipp schade es außerdem nicht, extracurriculäre Tätigkeiten wie das Engagement in den RIGeL-Organisationsteams im Lebenslauf angeben zu können.

Was die Zukunft bringen soll, da ist sich Philipp noch nicht ganz klar. Erst einmal erhoffe er sich durch den Aufenthalt ein eigenständiges wissenschaftliches Profil zu entwickeln um im Anschluss den nächste Schritt auf der akademischen Laufbahn gehen zu können. Ob er im Ausland bleiben will, hängt letztendlich von der Verfügbarkeit entsprechender Stellen in Deutschland/Europa ab.

Bis dato gefällt es Philipp aber in Boston sehr gut. Neben der Zufriedenheit im Job genießt Philipp die hohe Lebensqualität der Stadt. Durch die lange Historie im Vergleich zu anderen amerikanischen Städten haben die Stadtteile ihren eigenen Charakter und Charme. Die Stadt selbst ist trotz seiner Größe noch übersichtlich. Durch die vielen Universitäten und For­schungs­institute ist die Stadt multikulturell, jung und lebendig. Boston wird oft als die europäischste Stadt Amerikas bezeichnet und hat entsprechend auch ein vielfältiges kulturelles Angebot. Durch die Lage am Meer sind Strände nicht weit entfernt und beliebte Ausflugsregionen wie Cape Cod mit dem Auto leicht zu erreichen.

In Bezug auf eine Karriereplanung in Academia gibt Philipp den Rat, sich nicht von großen Namen abschrecken zu lassen und sich einfach zu bewerben. Dies habe er am eigenen Leib erfahren und die Rechnung sei ja wie man sieht aufgegangen. Gerade an den amerikanischen Universitäten sei die Qualität der deutschen Absolventen bekannt und geschätzt. Auch rät er dazu, sich vor der finalen Entscheidung für eine Stelle, sich in jedem Fall die Arbeitsgruppe vor Ort zu anzusehen um einen persönlichen Eindruck zu gewinnen.

Für ein Alumni Netzwerk wünscht sich Philipp „dass das Netzwerk aktiv ist und dass die neuen Alumni ältere Alumni ansprechen können um Kontakte herzustellen und umgekehrt die älteren Alumni die jüngeren auch bereitwillig unterstützen“.

Wir bedanken uns bei Philipp Merkl für seinen ausführlichen Bericht und wünschen ihm viel Erfolg und alles Gute für die Zukunft!


Boston Skyline

New Research Building HMS

Lab

Winter in Boston

Main building HMS

Golden Summer

3.12.205 | Susanne Birkeneder